Interview mit Sandra Schüssler und Benedikt Seigner: Warum dem Tanzsport eine Chance geben?

Sandra Schüssler und Benedikt Seigner: aktiv, S Klasse Latein

Sandra Schüssler & Benedikt Seigner auf der Turnierfläche
Sandra Schüssler & Benedikt Seigner. © TanzTrend / Thomas Lackner

Was fasziniert euch am Tanzsport?

Benedikt: Als Paar Musik zu visualisieren – das ist faszinierend. Allein in diesem Satz stecken für mich die zentralen Punkte: die Musik – dadurch auch die Kunst; die Paarharmonie und eben auch der sportliche Aspekt – also die körperliche Fähigkeit zu haben, das Gehörte in Sichtbares zu wandeln.

Sandra: Die Frage finde ich einerseits leicht und andrerseits schwer zu beantworten. Leicht, weil ich es liebe mich mit meinem Partner gemeinsam zur Musik zu bewegen und damit Menschen zu begeistern. Schwer finde ich die Frage, da ich nicht genau erklären kann, wo die Faszination direkt liegt und ich auch nicht weiß, ob man es Verstehen kann, wenn man es noch nicht selbst ausprobiert hat.

Wie seid ihr zum Tanzsport gekommen?

Benedikt: Sehr spät – im Alter von 20 Jahren; davor habe ich Basketball gespielt, war aber zu klein, um wirklich erfolgreich zu werden. In meiner Kindheit habe ich im Tölzer Knabenchor weltweit an verschiedenen Opernhäusern gesungen und nach dem Stimmbruch auch am Konservatorium Klavier gespielt. Daher wollte ich nach dem Basketball zwingend etwas machen, dass sich mit Musik beschäftigt. Durch die Empfehlung eines Freundes kam ich so, nach dem Besuch einer Tanzschule, zum Turniertraining.

Sandra: Als ich 5 Jahre alt war, habe ich begonnen in einer Samba-Kindertanzgruppe mitzumachen. Mein Spaß daran hat mich schließlich dazu verleitet auch mit Ballett anzufangen. Dennoch war mir Ballett alleine zu einseitig und ich begann Unterricht in Jazz und modernen Tanzstilen zu nehmen. Im Alter von 15 machte meine Schulklasse einen Tanzkurs und im Lateintanz fühlte ich mich sofort wohl. Anfangs war es allerdings schwierig einen passenden Partner zu finden, aber als ich ihn gefunden hatte, wollte ich das Tanzen intensivieren und gab die anderen Tanzstiele für das Paartanzen auf.

Welche Lifeskills vermittelt Tanzsport?  

Benedikt: Es ist schwer die Frage zu beantworten, da ja nicht nur das Tanzen an sich, sondern meiner Meinung nach auch das gesamte Umfeld hier mit dem Wort „Tanzsport“ gemeint ist. Wenn ich spontan versuchen müsste es auf einen Punkt zu bringen, dann arbeitet man als Team auf ein gemeinsames Ziels in einem sozialen Umfeld hin. Ich finde, dass dies auf viele andere Lebensbereiche übertragbar ist.

Sandra: Durch den Tanzsport habe ich vor allem mehr Ehrgeiz, Disziplin und auch körperlicher und geistiger Fitness gewonnen. Bestimmte Ziele vor Augen zu haben und diese mit Geduld und Präzision zu verfolgen ist für mich eine Fähigkeit, die nicht nur im Tanzsport, sondern auch im Alltagsleben gefordert ist, um erfolgreich zu sein. Auch als Ausgleich zu anderen Bereichen hilft das Training, sich dann wieder voll auf – beispielsweise das Lernen für das Studium – zu konzentrieren.

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