WDSF GrandSlam Standard Hongkong 2016

Wie schon gestern auch, fanden sich auch heute wieder unzählig Fans der WDSF im MacPherson-Stadion ein, welche die Paare bis aufs Letzte anfeuerten. Mit nur 49 Paaren am Start war hier genauso wie in Latein ein ordentlicher Rückgang in den Teilnehmerzahlen zu vermerken. Anscheinend ist die geringe Zahl der asiatischen Paare darauf zurückzuführen, dass bereits Mitte Mai ein sehr großes Turnier im Queen Elizabeth Stadium in Hongkong stattfand. Die Paare aus dem Rest der Welt sind nämlich fast identisch zum Vorjahr erschienen. Nichts desto trotz wird die Veranstaltung ausgetragen als Megahighlight. Heute war ich ab dem Semifinale für euch vor Ort und konnte so manchen Eindruck für euch mitnehmen.

Im Semifinale fanden sich Paare aus Dänemark, Deutschland, Italien, Litauen, Moldawien Österreich und Russland:

  • Vasily Kirin – Ekaterina Prozorova, AUT
  • Daniil Ulanov – Kateryna Isakovych, CYP
  • Bjorn Bitsch – Ashli Williamson, DEN
  • Simone Segatori – Annette Sudol, GER
  • Anton Skuratov – Alena Uehlin, GER
  • Francesco Galuppo – Debora Pacini, ITA
  • Evaldas Sodeika – Ieva Zukauskaite, LTU
  • Nikolay Darin – Natalia Seredina, MDA
  • Alexey Glukhov – Anastasia Glazunova, RUS
  • Evgeny Moshenin – Dana Spitsyna, RUS
  • Dmitry Zharkov – Olga Kulikova, RUS

Heute waren etwas weniger Zuschauer in der Halle präsent, dafür war es aber einen Tick lauter in der Halle. Das vorhandene asiatische Publikum kann man sich als Tänzer nur wünschen. So viel positive Energie und Motivation, die den Paaren hier vermittelt wird. Hunderte Freudengesichter und strahlende Menschen. Es muss ein tolles Gefühl sein hier auf der Fläche zu stehen, nicht nur, weil es ein GrandSlam ist. Honoriert wird das ganze natürlich von den Paare indem sie alles aus sich rausholen, was der Körper hergibt.

Finale: ein Duell zwischen Russland und Deutschland

Für manche der zwölf Paare war es dann genug um ins Finale einzuziehen:

Mit der Nr. 106: Bjorn Bitsch – Ashli Williamson
Mit der Nr. 114: Simone Segatori – Annette Sudol
Mit der Nr. 130: Francesco Galuppo – Debora Pacini
Mit der Nr. 134: Vaidotas Lacitis – Veronika Golodneva
Mit der Nr. 135: Evaldas Sodeika – Ieva Zukauskaite
Mit der Nr. 148: Dimitry Zharkov – Olga Kulikova

Segatori & Sudol am Grandslam in Hongkong
Segatori & Sudol am Grandslam in Hongkong.

Zur Eröffnung des Finales startete der Moderator eine Welle durch die Zuschauertribünen und die Menge macht mit voller Begeisterung mit. Das ganze schaukelte sich immer weiter auf, bis sogar die Wertungsrichter mitmachten und die Welle viele Runden durch die Halle zog, bis der WDSF GrandSlam-Regisseur dem Moderator das Zeichen gab, sie zu unterbrechen und mit dem Turnier fortzufahren. In der mit Motivation aufgeheizten Halle starteten gleich die Deutschen Segatori/Sudol mit dem ersten Solotanz. Die zwei legten einen Tango auf die Fläche, dass die ganze Halle tobte. Alle weiteren Paare wurden natürlich ebenso mit Zurufen und Applaus angefeuert, besonders laut wurde es als Zharkov und Kulikova die Fläche betraten. Die Zwei konnten auf die Leistung von Simone und Annette noch eines drauflegen und sicherten sich den ersten Platz mit 0,07 Punkten Vorsprung im Tango. Es war ganz klar, dass es heute spannend wird. Beide Paare waren quasi Kopf-an-Kopf  nach dem ersten Tanz und nach dem Langsamen Walzer gingen gleich Segatori und Sodol in Führung. Mit einem doch sehr großen Vorsprung von über 0,5 Punkten nach dem zweiten Tanz, hieß es dann Solo Wiener Walzer für alle. Was die Paare hier zeigten, war einfach atemberaubend. Die Fläche war heute besser ausgeleuchtet, sodass die Paare und ihre Bewegungen noch besser wirkten. Und wie es auch in diesem Tanz wieder zu sehen war, heben sich die Top 2 eindeutig von den anderen ab. Der dritte der fünf Tänze ging ebenfalls wieder an Segatori/Sudol mit zusätzlichen 0,71 Punkten auf Dimitry und Olga. Es schien schon entschieden zu sein, doch die Menge wollte von all dem nichts wissen. Die Pausen zwischen den Tänzen wurden mit Jubel gefüllt. Im Slowfox zeigten Zharkov und Kulikova was ihre Stärken sind und ertanzten sich mit Ruhe noch den Sieg im vierten Tanz. So blieb nur noch der letzte Tanz. Quickstep Solo. Von den zwei Rivalen waren die Russen zuerst an der Reihe. Als Einstieg laufen die zwei gleich drei Runden im flotten Quicksteprhythmus und packen zum Schluss noch eine Portion hochqualitativer Figuren hinzu. Die Deutschen legen ebenfalls mit Vollgas von Beginn an los, bauen ein Paar Links-Rechts-Hüpfer am Platz ein, welche das Publikum absolut honorierte und finishten vor Energie sprühend ihren letzten Tanz.

Sieger oder erster Verlierer in Hongkong?

Gespannt stellten sie sich ans Ende der Fläche um bei den eigenen Zeitlupenaufnahmen auf das Ergebnis zu warten. Dimitry und Olga bekamen 39,14 Punkte für ihren Quickstep. Simone und Annette sahen die 9,643, die 10,0, die 10,0 und 9,857. Die Zahlen sagten den beiden offenbar noch nicht viel, aber sobald der 1er für das Ranking erschien, stieß Simone einen Freudenschrei aus, riss zuerst den einen und dann den anderen Arm in die Luft, bevor er seine Dame umarmte. Eine Siegesszene wie man sie bis jetzt nur selten gesehen hat! Sehr mitreißend und natürlich nachvollziehbar. Die Zwei haben nun lange dafür gekämpft, trainiert und gearbeitet um wieder ganz nach oben zu kommen. Heute war es so weit! Im Sieges-Interview lobte auch er das tolle Publikum, welches dafür sorgt, dass sich die Paare wohlfühlen und über ihr Maximum hinaus, Leistungen vollbringen! Zum Abschluss gab es vor der Siegerehrung noch einen Slow Waltz als Ehrentanz und nach der Nationalhymne Deutschlands war das Turnier beendet.

Ich hoffe ich habe euch den einen oder anderen Eindruck vermitteln können und verabschiede mich aus Hongkong. Bis August, wenn die GrandSlam-Serie ihren nächsten Ableger austrägt!

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