WDSF GrandSlam Latein Platja d’Aro 2016

Am zweiten Tag des Turniers in Platja d’Aro war nun die Lateinsektion an der Reihe sich beim GrandSlam zu messen. Auch hier gab es wie in Standard im Vergleich zu Moskau ein kleines Starterfeld, doch eben dafür eine ganz besondere Stimmung! Die Halle war noch mehr gefüllt als am Samstag und somit sprichwörtlich „rammelvoll“. Dementsprechend ergab sich auch eine Atmosphäre durch das Publikum, die jedes Paar solange als möglich genießen wollte. Und genau so performten die Paar auch! Tanzen höchster Klasse schon ab den Vorrunden, auch ohne der Anwesenheit des Weltmeisters. Richtig Spannend wurde es dann ab den Top 24.

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Andrey Gusev / Vera Bondereva

Im Viertelfinale traten Giaccomo Lazzarini/Roberta Benedetti ganz klar aus der Menge hervor. Die zwei geben in jedem Tanz volle Power! Geschwindigkeit, Exaktheit, Körperbewegung! Die kleinen Italiener schenken sich wirklich nichts auf der Fläche und fetzten zwischen den anderen Paaren über das Parkett, aber leider ohne den Anschluss ins Semifinale! Vielleicht zu überpowert? Zu kontinuierlich hohe Energie? Aus der Sicht eines Zuschauers kaum nachvollziehbar und so hätte meiner Meinung nach das eine oder andere Paar aus dem Semi klar gegen die zwei „Duracell-Hasen“ ausgetauscht gehört, aber die Unparteiischen haben eben anders entschieden… Die potentiellen Finalpaare sind teilweise noch nicht sehr aus der Menge hervorgegangen, vielleicht aber auch dadurch, weil es klar ist wer sich ins Finale arbeitet und so schenkt man den anderen Athleten mehr Aufmerksamkeit. So zeigte sich eine Andrey Gusev mit Vera Bondereva noch sehr entspannt bis zum Semifinale und gab sich fern von seiner Bestleistung, was ihm im Finale vielleicht auch einen Platz gekostet hat, den er für sich entscheiden hätte können…

 

Armen Tsaturyan und Svetlana Gudyno regierten die ganze Halle klar in den Vorrunden! Die zwei hatten enorm viel Volumen, waren lebendig, spielten mit dem Publikum, vermittelten pure Freude am Tanzen, wie kaum ein anderes Paar! Leider wirkten die zwei im Finale dann nicht mehr so befreit. Immer noch die Platzhirsche aber sichtlich konzentriert die Fläche schlussendlich als Gewinner verlassen zu können, denn Goffredo/Matus waren ja nicht anwesend. Die zwei waren wegen einer Hochzeit von Goffredos Bruder in Andalusien entschuldigt. Ohnehin haben die zwei ja schon ein Fixticket für das GrandSlam-Finale in Shanghai mit ihren bisherigen Siegen, also wäre die Teilnahme hier in Platja d’Aro im Grunde nur ein Geschenk an die Fans gewesen.

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Marius-Andrei Balan / Khrystyna Moshenska

Wie gesagt Armen und Svetlana hatten die Platzierung ganz oben am Stockerl eindeutig für sich entschieden und hatten wenig Probleme mit der Konkurrenz. Sogar weniger mit der aus den letzten GrandSlams direkt vermuteten Marius-Andrei Balan/Khrystyna Moshenska. Die zwei sind nämlich derzeit einfach nicht was sie einmal waren. Sie wandeln sich. Körperlich wirken sie sportlicher bzw. athletischer. Der Stil wechselt jedoch derzeit zu viel, als dass sie ein klares Bild vermitteln können! Sie sind eindeutig in einer Veränderung und wir können gespannt sein was sich daraus ergeben wird! Die zwei kommen bestimmt wieder ganz vorne an die Spitze, das ist ihnen ins Gesicht geschrieben, zumindest tun sie wahrscheinlich alles dafür. Das wann wissen wir nicht, aber dieses Jahr können sie wohl

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Timur Imametdinov / Nina Bezzubova

schon als beendet betrachten und dafür schon bewusst in die neue Saison trainieren um nächstes Jahr wieder eher nach oben als nach unten in den Ergebnissen zu rutschen. Diesmal landeten sie nämlich hinter Timur und Nina. Ein Paar, eine Seele! Die zwei werden immer harmonischer in den letzten Turnieren. Sie hat ihren ganzen Style geändert. Lange Haare, schöne Kleider, sexy Schminke, wenn man so will. Er ist wie er ist und immer war. Timur hat einfach Persönlichkeit und zeigt sie auch mit seiner ganzen Erfahrung die er hat. Er ist einfach ein Mann und sie seine Lady. Eine wirklich tolle Rollenverteilung der ihre sportliche und künstlerische Seite nichts nachsteht. Verdiente zweite und ich hätte sogar noch ein paar Punkte weiter vorne gehabt. (Noch) nicht Platz eins, aber sicher am Weg dorthin, denn die zwei sind gerade in einer stark positiven Entwicklungsphase.

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Umberto Gaudino / Louise Heise

Bevor es nun mit den anderen Finalpaaren weitergeht möchte ich noch kurz auf ein paar weitere Details aus dem Semifinale erwähnen. Umberto Gaudino/Louise Heise mögen natürlich gutes Tanzen zeigen und haben eine tolle Wirkung als Paar, doch seit sie ihre Haare gefärbt hat fehlt bei ihr etwas. Das rot hat ihr und somit dem ganzen Paar eindeutig gutgetan. Zudem haben sie mir auf den letzten Turnieren nicht mehr ganz so gefallen wie noch vor einem Jahr. Keine Ahnung was die zwei machen, aber für mich verlieren sie den Anschluss, auch wenn die Platzierung sicherlich eine gute war für die beiden.

Sehr gut gefallen haben mir Malthe Brinch Rohde/Sandra Sorensen.

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Malthe Brinch Rohde / Sandra Sorensen

Leider nur Platz 10. Ihr eigener Stil wird stets professioneller und lesbarer, auch wenn sie manchmal so aussieht als wäre sie verkrampft oder traurig. Ein bisschen Freude im Gesicht, von der Malthe genug hat, würde ihr noch guttun.

Ebenfalls sehr überzeugend Guillem Pascual und Rosa Carne. Nachdem sie sich nun auch ihrem Tanzen entsprechend anzieht und sie klarerweise auf heimischen Boden eine flotte Sohle hinlegten, war ihre gezeigte Leistung dementsprechend attraktiv. So denke ich war auch das Ergebnis für die zwei. Fürs Finale zu wenig, fürs mittlere Semi genug! Auch hat es so ausgesehen als ob Rosa etwas abgenommen hat, könnten aber auch die neuen Kleider sein. Es passt ihr auf jeden Fall!

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Guillem Pascual / Rosa Carne

Anton Aldaev/Natlia Polukhina Und Maxim Stepanov/Ksenia Rybina waren von der Leistung her sehr ident. Der eine Platz hin oder her macht wenig unterschied. Maxim für mich der sympathischere Herr und Natalia eindeutig die stärkere Dame.

Auch aus Spanien Edgar Marcos Boras/Alina Nowak. Cooles Paar, cool getanzt, aber die zwei hinterlassen keinen Abdruck im Gedächtnis, sodass ich nun erst auf den Bildern unserer Facebook-Seite (LINK) nachschauen musste welches Paar mir aus dem Semifinale noch fehlt…

Die Paare aus dem Semi haben eindeutig alle sehr gut performt und starke Leistungen gezeigt, sodass die Reihung so wie sie sich ergeben hat, locker auch anders sein hätte können, bzw. sich auch ein Lazzarini mit Roberta gut darin platzieren hätte können.

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Charles-Guillaume Schmitt

Nun zu den letzten Finalpaaren:

Charles-Guillaume Schmitt/Elena Salikhova wie auch schon in den letzten Turnieren immer noch etwas frischer und sportlicher als früher. In Platja d’Aro diesmal sogar noch etwas verspielter und energetischer. War sehr toll anzusehen und neben den anderen eindeutig Platz 5. Mehr geht halt bei den anderen Spitzenpaaren nicht.

Andrea Silvestri/Varadi Martina haben sich den Platz im Finale verdient. Zumindest so wie sie im Finale getanzt haben. Die Vorrunden waren bei weitem nicht so gut wie zum Beispiel die Solo Samba am Beginn des Finales! Aber der 6. Platz des Turniers geht voll in Ordnung. Ihr drittes GrandSlam-Finale bis jetzt. Das zweite in diesem Jahr. Zuletzt in Stuttgart bei den GOC.

Das war nun auch der letzte offene GrandSlam für dieses Jahr. Ich freue mich schon für euch aus Shanghai berichten zu dürfen. Bis dahin alles gute und: „Stay tuned for more!“

Bilder zu beiden GrandSlams findet ihr auch unserer Facebookseite.

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